Der Sommer bringt gute Laune – aber für unsere Haustiere kann er auch schnell zur Gefahr werden. Gerade Hunde leiden besonders unter Hitze, weil sie kaum schwitzen können und sich oft auf heißen Untergründen bewegen müssen. Auch Katzen und Kleintiere sind bei steigenden Temperaturen gefährdet.
In diesem Beitrag erfährst du, warum ein Auto zur tödlichen Falle wird, wie du die Hitze am Boden richtig einschätzt und woran du einen Hitzschlag bei Hund oder Katze erkennst – und was du im Notfall tun musst.
1. Hitze im Auto – Lebensgefahr in Minuten
Ein Auto in der Sonne wird innerhalb kürzester Zeit zum Backofen – auch bei vermeintlich milden Außentemperaturen. Viele unterschätzen, wie schnell sich die Temperatur im Inneren auf lebensbedrohliche Werte steigert.
So gefährlich ist es wirklich:
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Schon bei 20 °C Außentemperatur erreicht das Auto in 10 Minuten über 27 °C – nach 30 Minuten über 36 °C.
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Hunde können kaum schwitzen – sie regulieren ihre Körpertemperatur über Hecheln.
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Ab 40 °C Körpertemperatur beginnt der Kreislauf zu versagen.
Wichtige Fakten:
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Ein geöffnetes Fenster reicht NICHT zur Kühlung aus.
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Auch im Schatten geparkte Autos werden gefährlich heiß.
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„Ich bin ja nur 5 Minuten weg“ kann tödlich enden.
Was tun, wenn du einen Hund im heißen Auto siehst?
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Umgebung prüfen – Besitzer suchen oder ausrufen lassen.
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Polizei oder Feuerwehr rufen – Nummern bereithalten.
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Im Notfall die Tierrettung einschalten – Tiere dürfen in Gefahr gerettet werden (§ 34 StGB: rechtfertigender Notstand).
2. Heißer Asphalt – eine unsichtbare Gefahr für Hundepfoten
Für Hunde sind Spaziergänge auf heißem Asphalt im Sommer extrem belastend – ohne dass wir es gleich bemerken. Pfotenballen sind empfindlicher, als viele denken, und Verbrennungen sind keine Seltenheit.
So testest du die Temperatur:
- Handrücken-Test: Halte deinen Handrücken 7 Sekunden lang auf den Asphalt. Hältst du es nicht aus, ist der Boden auch für deinen Hund zu heiß.
Was du tun kannst:
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Spaziergänge auf früh morgens oder spät abends verlegen.
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Schattenwege, Wiesen oder Wald bevorzugen.
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Pfotenpflege nicht vergessen: Regelmäßig kontrollieren und mit pflegenden Produkten schützen.
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Hundeschuhe (Pfotenschutz) sind in besonders heißen Gegenden eine gute Option.
3. Hitzschlag bei Hund & Katze erkennen und handeln
Ein Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall und kann innerhalb von Minuten lebensbedrohlich werden – besonders bei brachycephalen Rassen (z. B. Mops, Perserkatze), älteren Tieren oder Tieren mit Herzproblemen.
Symptome eines Hitzschlags:
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Starkes, unruhiges Hecheln
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Lethargie oder Taumeln
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Erbrechen oder Durchfall
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Fieber (über 39 °C)
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Glasiger Blick, flache Atmung
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Bewusstlosigkeit
Erste Hilfe bei Hitzschlag:
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Tier sofort an einen kühlen, schattigen Ort bringen
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Langsam (!) abkühlen:
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Pfoten mit kühlem Wasser benetzen
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Nasse Tücher auf den Körper legen (keine Eiswürfel verwenden!)
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Frisches Wasser anbieten (nicht aufzwingen!)
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Sofort zum Tierarzt fahren – auch bei scheinbarer Besserung!
Wichtig:
Nie das ganze Tier mit eiskaltem Wasser übergießen – das kann den Kreislauf noch mehr belasten!
FAQ – Hitzegefahren für Haustiere
Kann ich meinen Hund im Sommer überhaupt im Auto lassen?
Nein – niemals ohne durchgehende Klimaanlage und Aufsicht. Auch wenige Minuten sind lebensgefährlich.
Wie merke ich, ob der Asphalt zu heiß ist?
Mach den Handrücken-Test: Ist es zu heiß für dich, ist es auch zu heiß für Pfoten.
Können auch Katzen einen Hitzschlag bekommen?
Ja – vor allem ältere oder übergewichtige Tiere. Sorge für kühle Rückzugsorte und Frischwasser.
Hilft es, Tiere nass zu machen?
Ja, aber bitte mit kühlem (nicht eiskaltem) Wasser – und niemals abrupt komplett übergießen.
Fazit: Sommer ist schön – aber Sicherheit geht vor
Hunde und Katzen lieben die Sonne – aber sie können sich nicht selbst schützen. Ob im Auto, auf heißem Asphalt oder bei zu hohen Temperaturen im Haus: Achte auf Warnzeichen und gib deinem Tier genug Möglichkeiten zur Abkühlung.